Drawing in Motion in Berlin

Theater Grashupfer is in the middle of  Treptower  Park where yellow leaves were falling and covering  the green grass.  And there - in very charming place  - we were performing twice our visual poems - Drawing in Motion /  Zeichnen in Bewegung

Between friends, visitors and puppeteers.

After performance Kristiana Balsevicius -  Redaktion PMO from Berlin, has written for Magazin Puppen, Menschen und Objekte :

So schnell wie die Bilder entstehen verändern und verflüchtigen sie sich. Die Künstlerin Michaela Bartonova sitzt an der Seite und zaubert sie mit Hilfe eines Stiftes auf ihren i-pad und  von dort auf die große, leuchtende Leinwand, die den hinteren Bühnenraum ausfüllt.  Ralf Lücke, dessen schwarzer Schatten sich scharfkantig in die grafische Bewegung einfügt, und der mit den Projektionen auf dem eigenen Körper spielt,  erweitert tänzerisch- pantomimisch das  Geschehen in den Raum hinein.
Schwungvolle Striche statten einen Paradiesvogel mit großen Federn aus, verschmelzen mit  der Maske und dem Schatten des Spielers und stehen am ende für sich. Aus Kringeln, Klecksen, Strichen und Punkten werden Meerestiere. Von kraftvollen Linien über malt, erkennen wir plötzlich kantige Bohrtürme und sehen die Fische im Netz verenden. Der Mensch darin ist Jäger,- aber auch Getriebener im eckigen Panorama einer Großstadt. Die Geschöpfe, die durch das hoch technisierte I-pad  mit verspielter Leichtigkeit auf der Leinwand aufblühen, werden unversehens wieder gelöscht, deformiert, verwandelt. Ihre bizarre Schönheit ist flüchtig. Nichts bleibt, wie es ist.
Augen, immer wieder Augen schauen den Zuschauer an, vollenden sich durch Striche zu einer Kreatur und stehen plötzlich in der Zielscheibe. Unversehends finden auch geschriebene Worte in die Projektion. Was als traumhafter Schaffensprozess beginnt, wird schlagartig konkret: die fragile Schöpfung, die Vernichtung seltener Tiere, Jahreszahlen...

So ist der Inszenierung bei aller Leichtigkeit ein großer Ernst inne. Man folgt fasziniert den poetischen Entstehungs-Prozessen, die sich als  verblüffende szenische „Kapitel“ nach und nach aufblättern und in  klangvolle Musikeinheiten gebettet sind.  Die Kompositionen von Ralf Lücke haben in ihrer Eigenheit fast kontemplativen Charakter und gehen rhytmisch Hand in Hand mit Michaela Bartonovas Zeichen-strich. Dem Zuschauer wird viel Muße geschenkt, die eigene Phantasie spielen zu lassen und seine Nachdenklichkeit zu entfalten.

Sehenswert!